Das Kameralamt Oberdorf (Vorläufer des Finanzamtes) verkaufte am 23. Juli 1838 die Zehntscheuer und den zugehörigen Garten an die Gemeinde Beffendorf um 800 Gulden. Die Scheuer bestand schon zur Zeit der österreichischen Herrschaft vor 1806.
Die Geschichte der Traube
1838
1844
Der Farrenstall wurde 1844 von der Gemeinde an die Zehntscheuer angebaut.
1867
Gemeinderat und Bürgerausschuss beschlossen im Februar die Zehntscheuer an den meistbietenden zu veräußern. Schultheiß Sebastian Haaga erwarb das Gebäude um 2470 Gulden. Der Farrenstall blieb im Eigentum der Gemeinde.
1875
Johannes Haaga änderte einen Teil der Zehntscheuer in Wohnräume um und eröffnete das Wirtshaus „zur Traube“. Am 21 Juli lies Johannes Haaga seine Schildwirtschaft ins Gewerbekataster eintragen.
1887
Karl Krämer, Bauer und Witwer in Winzeln (Kirchentannen) kaufte am 21. Dezember das Wohn- und Ökonomiegebäude vom Traubenwirt Johannes Haaga.
1888
Am 1. Februar konnte Karl Krämer ins Gebäude Nummer 51 einziehen und die Wirtschaft betreiben. Albertine Bubenhofen aus Altoberndorf unterstützte Karl Krämer als Ehefrau. Ein Gaststall nahm die Pferde auf, wenn die Fuhrleute ihren Wagen oder die Chaise (eine Art Bollerwagen zum Schieben aus Flechtwerk) im Hof abstellten. Gönnten sich die Bauern nach dem Oberndorfer Viehmarkt noch ein Vierterle im Gasthaus zur Traube, banden sie das Vieh an die Ketten die vor dem Haus an eisernen Pfosten hingen. Hinter dem Haus stand eine Wagenremise und im Eiskeller lagerte kühles Bier. In strengen Winter übernachten auswärtige Fabrikarbeiter, die von den Mauser-Werken nicht mehr in ihre Dörfer heimkehren konnten, auf einem Strohlager beim Traubenwirt.
1923
Alfons Krämer erbt das Gasthaus zur Traube.
1927
In der Kolonialwarenhandlung (Neben der Gaststätte im Erdgeschoss) gab es diesem Zeitpunkt Lebensmittel, Wolle und Kurzwaren zu kaufen.
1930
Maria Haag aus Seedorf vermählte sich am 27. Oktober mit dem Traubenwirt Alfons Krämer. Das Brautpaar feierte zwei Tage lang mit den Gästen aus Beffendorf und Seedorf.
1948
Alfons Krämer stirbt am 11. Mai. Seine Frau Maria erbt das Anwesen. Die Witwe betrieb weiterhin das Gasthaus, den Kaufladen und die Landwirtschaft.
1952
Die Gemeinde verkaufte den Farrenstall am 9. Juli an Maria Krämer.
1957
Das Gemischtwarengeschäft wird vergrößert. Zum Angebot zählten nun auch Kleintextilien, Weine und Spirituosen.
1958
Maria Krämer stirbt am 11. Oktober. Die Kinder erbten die Hinterlassenschaft.
1969
Bruno Armbruster, Maurer und Fliesenleger aus Sulgen und Mathilde Krämer, Tochter der Eheleute Alfons und Maria Krämer, heirateten am 19. April.
1971
Mathilde, geborene Krämer, erwarb am 23. Juni das Anwesen von der Erbengemeinschaft.
1976
Das alte Gebäude wurde im Frühjahr abgerissen und gleich wieder nach zeitgemäßen Erfordernissen neu errichtet.
1977
Die Gaststätte wird wieder eröffnet. Der Neubau erfolgte in zwei Etappen. Vom alten Gebäude ist lediglich der Keller erhalten. Dieser blieb bestehen, da man die neue Gaststätte an die selbe Stelle bauen wollte. Ohne den Erhalt des Kellers hätte man den Neubau mit mehr Abstand zur Straße errichten müssen.
2003
Bruno Armbruster stirbt überraschend am 14. Oktober.
2004
Im Januar übernimmt sein Sohn, Holger Armbruster den elterlichen Betrieb. In diesem Jahr entsteht neben dem Biergarten ein kleiner Spielplatz und ein Streichelzoo mit Zwergziegen.
2005
Die Fassade wird eingerüstet. Der Gasthof erhält einen Vollwärmeschutz und ein neues Gesicht. Wegen des Wintereinbruchs erfolgt die Fertigstellung erst im Frühjahr 2006.
2006
Holger Armbruster heiratet Melanie Schmitzberger (aus Österreich) am 13.November. Die beiden hatten sich in der Schweiz bei der Saisonarbeit in St. Moritz kennengelernt. Ab diesem Zeitpunkt führen sie zusammen den Gasthof zur Traube.
2007
Nach mehreren kleineren Renovierungen, wird der 2.Stock der Traube ausgebaut. Es entstehen 7 neue Zimmer im Dachgeschoss. In diesem Stock war zuvor nur ein Zimmer für Übernachtungsgäste bewohnbar. Der Rest stand bis zu diesem Zeitpunkt noch im Rohbau. In diesem Jahr wurde auch eine neue Theke eingebaut. Am 31. August ist die kirchliche Trauung von Holger und Melanie Armbruster in der Heimatgemeinde der Braut in Österreich (Mühlheim am Inn)
2008
Der erste Stock des Gasthofes wird umgebaut. Aus vier Gästezimmern mit Etagentoilette, werden 3 moderne Zimmer mit je einem eigenem Bad. Nun können bis zu 26 Personen in 10 neuen Zimmern nächtigen.
2011
Das angrenzende Grundstück zum Gasthof (neben dem Biergarten) wird zu einem großen Spielplatz umgebaut. An dieser Stelle führte früher eine Straße in die Hohlgasse. Nachdem die Stelle aufgeschüttet wurde, entstand dort eine Grünfläche, welche bis zum heutigen Tag der Stadt Oberndorf gehört. Da wichtige Versorgungsleitungen dort entlang laufen, konnte dieser Bereich nicht gekauft werden. Daher befindet sich der Biergarten und der Spielplatz bis heute auf gepachtetem Grund.
2012
Eine Solaranlage kommt auf des Dach.
2014
Mathilde Armbruster stirbt überraschend am 5.5.2014. Sie wurde 77.
2015
Der Anbau mit 10 weiteren Zimmern wird eingeweiht.
2016
Der Hof wird gepflastert. Nun kommt man barrierefrei ins Restaurant.